Jazzmatineen: Streit ums Geld

 

Die Saison ist zu Ende – zumindest für die Jazzfreunde in Langenhagen. Sie hoffen auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr, doch eine feste Zusage gibt der Verein Cultour & Co als Veranstalter nicht. Von AntJE BiSmArk LAnGEnhAGEn. Die Big Band des Gymnasiums Garbsen setzte am Sonntag den Schlusspunkt hinter die Jazzmatineen 2011. Unter der Leitung von Bodo Schmidt präsentierten die jungen Musiker ein abwechslungsreiches Programm, während viele der etwa 700 Zuhörer im Rathaushof bereits über eine Fortsetzung der Musikreihe im nächsten Jahr diskutierten. Es hängt von den Finanzen ab, wie Horst-Dieter Soltau vom Veranstalter Cultour & Co sagte. Seinen Angaben zufolge hat der Verein in diesem Jahr insgesamt 800 Euro an die Stadt überwiesen. „Dafür öffnen wir das Rathaus mit ebenerdigen Toiletten und stellen einen Sicherheitsdienst“, sagt Karin Saremba vom Fachdienst Ordnung. Dies geschehe auf Wunsch des Vereines seit drei Jahren. „Eine öffentliche Toilette gibt es im Umfeld nicht“, hält Soltau dagegen – eine Toilette im benachbarten Restaurant sei für Menschen mit Handicap wegen einer steilen Wendeltreppe nicht zu erreichen. Einen zweiten Posten muss nun der Caterer bezahlen, der im 300 Quadratmeter großen Hof die Tische und Stühle aufstellt und die Zuhörer bewirtet. Pro Matinee berechnet die Stadt 60 Euro. Eine Rate wird erlassen, weil der Caterer als Sponsor auftritt. Inklusive Verwaltungsgebühr muss der Gastwirt 462 Euro zahlen – zu viel wie Soltau meint. Er fürchtet, dass künftige Matineen letztlich an den städtischen Forderungen scheitern werden, obwohl sich diese nach Aussage Sarembas seit Jahren nicht erhöht haben. Aber: „Die Suche nach Sponsoren wird immer schwieriger“, weiß Soltau aus Erfahrung. Er würde sich deshalb mehr Unterstützung aus dem Rathaus wünschen, auch weil ein Stadtmarketing fehlt. Dabei ist sich Soltau der Unterstützung der ungezählten Zuschauer sicher. „Es wäre mehr als enttäuschend, wenn die Jazzmatineen am Geld scheitern“, sagt Hans-Jürgen Schrank, der seit mehr als fünf Jahren von Wettmar nach Langenhagen fährt. „Die Stadt bekommt doch schon Geld über Steuern und Konzessionsabgaben“, sagt der Jazzfan. Auch Waltraud Ridder sieht die Stadt in der Pflicht: „Die Verwaltung sucht nach Möglichkeiten, die Leute ins Zentrum zu holen, und setzt Bewährtes aufs Spiel“, sagt sie und will mit den Ratsfraktionen über dieses Thema diskutieren.

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